Alternativen in der Anästhesie


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This part of my homepage (and the majority of its links) is in German and refers to explanations which I have made over the last 10 years to explain a deviating approach (in relation to what is commonly concieved) to anaesthesia, intensive care and pain therapy. I have utilized these pages for being edited into a more correct German language than I am usually in possession of.



Die folgenden Seiten geben einige Erklärungen zu Techniken, die ich über Jahre hinweg alternativ zu den (zumindestens in der eigenen Abteilung) gängigen Methoden verwende. Da ich genau wie meine Kollegen den größten Teil der Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie ausübe, ist dies eine sehr inhomogene Sammlung. Natürlich kann es auch gegensätzlich zu einigen Empfehlungen verstanden werden, denn nur einige Spezialisten dürften wohl das Interesse an Alternativen haben, insbesondere wo die medizinische Welt in Dogmen und Richtlinienmedizin zu versinken droht.
 

Anästhesiologie:

Einen besonderen Stellenwert nimmt in der große Übersicht ein Anästhesieverfahren ein, das ich (als Däne) die Wikingeranästhesie nenne. Es muß gleich gesagt werden, daß diese von keinem der Kollegen übernommen wurde. Keines der Schlüsselbedürfnissen wurde akzeptiert, bzw. praktiziert. Während die Anästhesisten allesamt sich um die Awareness fürchten (die nicht-reproduzierbare Awareness ist hier zu erwarten, was im Verhalten gegenüber dem Patienten zu berücksichtigen ist), habe ich eher Angst wegen der Langzeitfolgen von volatilen Anästhetika und hochdosierten Opioiden. Ob die Ergebnisse der Wikingeranästhesie besser sind als bei den herkömmlichen Verfahren, dafür gibt es keine Studien und meiner eigenen Präferenz dafür ist natürlich sehr subjektiv gefärbt.

Für die Einleitung in der Kinderanästhesie hat die Einführung von Sevofluran einen großen Fortschritt gebracht. Dies ist unter der Fluganleitung beschrieben.

Die Techniken zur Spinalanästhesie und Periduralanästhesie sind weniger spektakulär. Hier wird erklärt, worin die Abweichungen bestehen. Für eine frühzeitige epidurale Bloodpatch wird gesondert argumentiert. Weitere Links:  Präoperative Histaminprophylaxe, Typische Fehler der Relaxierung und Relaxometrie (weitere in Bearbeitung).

Seit 1992 wird im Kreiskrankenhaus Rheinfelden (Baden) die OP-Koordination vom Anästhesieoberarzt durchgeführt. Dies wird noch heute nach den damals von mir aufgelisteten Prinzipien weitergeführt, nur ist der OP-Plan jetzt vernetzt und wird zu weiteren Zwecke benutzt. Dieser wird auch für eine laufende Qualitätskontrolle meiner eigenen Anästhesien verwendet. Es führt zwangsläufig zu einer besseren Patientenkomfort in der Anästhesiologie.

Vorübergehend hatte ich Erfahrungen mit Remifentanil gemacht. Eigentlich eine interessante Substanz, nur gibt es ein Problem: Der Hersteller will so viel wie möglich verkaufen und unterstützt daher nicht den logischen Modus, eine Basis von längerwirkenden Opioiden zu verwenden, einerseits um die Schmerzen am Ende der Anästhesie zu vermeiden (statt dessen soll man ein Opioid geben - gerade dann, wenn es die wenigsten Anästhesisten tun werden: nach der Ausleitung), zum anderen eben, um die Remifentanil-Dosis zu reduzieren. Bezeichnenderweise gehen alle mir bekannten (bis 1999) veröffentlichten Studien von dieser Modelle aus, was aber in der Praxis nicht viel Zuspruch findet.

Bezeichnend von der heutigen Schwelle zwischen Logik und (oft unlogischen und ethisch zweifelhaften) kontrollierten Studien ist unsere Konzept zur Vermeidung von Infektionen bei Operationen in Blutsperre, die IRAP (Intravenöse Regionale Antibiotika-Prophylaxe). Wir haben damit die Infektraten um etwa 80% reduzieren können (noch unveröffentlichte Ergebnisse von zwei Dissertationen). Eine weitere Doktorarbeit zur Gewebekonzentration von Netilmicin wird durch den Link ersichtlich sein.
 

Intensivmedizin:

Die Beatmung bei der Intensivtherapie hat sich in den letzten etwa 15 Jahren geändert, aber nicht unbedingt zum Besseren. Es wird jetzt die orale Intubation mit frühzeitiger Tracheotomie bevorzugt, die Erste mit einer starken Sedation (oder Daueranästhesie), die Zweite oft mit einer längeren Intubation und verschiedene Komplikationen zur Folge. Diese Mode zu erwidern ist äußerst mühsam und nicht sehr erfolgreich, Publikationen dazu stehen recht alleine. Hier ist eine deutsche Darstellung, die sowohl Gründe für die nasale Intubation sowie Ansichten bezüglich ARDS und BIPAP (mit einigen Wiederholungen) zu sehen sind. Auch die Möglichkeit, auf eine Intubation gelegentlich zu verzichten mittels der nicht-invasiven Beatmung soll hingewiesen werden. Das Rationale hinter der Immunomodulation wird separat erwähnt. Zum Schluß werden einige Verhaltensfehler dem Patienten gegenüber aufgelistet.
 

Schmerztherapie:

In der Schmerztherapie wird das alte Morphin (eines der nebenwirkungsträchtigsten Opioide) bevorzugt und dem Patienten oft zusätzlich eine Dauer-Periduralanästhesie angeboten. Die erheblichen Komplikatonen des letzteren Verfahrens brachte mich zu einer alternativen Schmerztherapie, die im Wesentlichen auf einer Sympathicolyse basiert. Da wir leider kein Gerät zur Kryoneurolyse besitzen, verwende ich zu den verschiedenen Nervenblöcken noch den Alkohol.
 

Notfallmedizin:

Am meisten war ich mit Alternativen für die Notfallmedizin beschäftigt. Einen Teil davon erwähne in meinem Lehrbuch über die prähospitale Notfallmedizin, die allerdings eher eine bilanzierte Wiedergabe verschiedener Möglichkeiten anstrebt. Eine etwas freiere Darstellung erkennt man in der englisch-sprachigen Sammlung von Fallberichten,  Best Intentions  ("Wohl gemeint"). Besonders möchte ich die folgende, sich auf verschiedene Publikationen stützende Initiativen hinweisen:


 

Die prähospitale Notfallmedizin droht zunehmend unter dem Druck der "Einheitsmedizin" zu einem dogmatisches Abbild der in der Klinik praktisierten Erkenntnissen zu versinken. Schlechte Indikationen für den Notarzt (in Zeiten der sonstigen Einschränkungen im Gesundheitswesen) sowie einer Datenflut auf unübersichtlichen Notarztprotokollen stellt langsam in Frage, ob eine zunehmende Verzögerung in der Einlieferung des Patienten eigentlich als einen Vorteil angesehen werden kann. Dabei werden wertvolle Möglichkeiten für schwerkranke und -verletzte Patienten oft gar nicht ausgenützt.

Und nochmals die Warnung: Es soll abschließend betont werden, daß aus diese Methoden keine Empfehlung herausgehen kann. Ich hoffe jedoch daß der eine und andere Hinweiß sich in Zukunft doch als wertvolle Alternative erweisen kann - daher stelle ich es offen zur Verfügung. Möge es Andere zu diesem Zweck besser verwenden können.

Revised May 22, 2004

 Eto-review  


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